Rote Fahne auf dem Dach des Reichstags in Berlin
Russen in Berlin 1945 – Im Jahre 1945 wurde ein ikonisches Bild aufgenommen, das die Streitkräfte der Sowjetunion darstellt, wie sie die rote Fahne auf dem Dach des Reichstags in Berlin hissen.
Die Rote Armee hatte das Gebäude bereits Ende April erobert und das Symbol sowjetischer Siegesfeier platziert, aber kein Fotograf war zur Stelle, um den historischen Moment festzuhalten. Auf Geheiß von Stalin inszenierte der Fotograf Jewgeni Chaldej die denkwürdige Szene zwei Tage später erneut.
Das manipulierte Bild erschien später – nach weiteren Änderungen – in der Zeitschrift „Ogonjok“ in Moskau. Der darauf dargestellte Soldat wurde so bearbeitet, dass er keine Uhr am Handgelenk trug; ein Detail, das Unterstellungen von Plünderungen seitens der Roten Armee vorbeugen sollte.
Auch wurden dem Foto künstliche Rauchschwaden hinzugefügt, um die Dramatik zu steigern. Die Identität der drei Soldaten im Bild wurde in der Sowjetunion zu einer Legende, sie galten als Helden. Allerdings korrigierte Chaldej im Jahr 1990 die Geschichte, indem er bekannt gab, dass tatsächlich andere Männer abgelichtet wurden.
Ungeachtet der nachträglichen Änderungen und der Entlarvung der Inszenierung ist Chaldejs Werk als eines der einflussreichsten Fotografien des zwanzigsten Jahrhunderts in Erinnerung geblieben.
Das Foto von sowjetischen Soldaten, die die rote Flagge auf dem Berliner Reichstag hissen, war für die sowjetische Propaganda von enormer Bedeutung. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs diente das Bild als ein mächtiges Symbol des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland und war ein visueller Ausdruck der Überlegenheit und des militärischen Erfolgs der Roten Armee.
Sowjetische Propaganda – Russen in Berlin 1945
In der sowjetischen Propaganda dienten solche Bilder dazu, den Stolz und das nationale Bewusstsein zu stärken. Sie waren ein wichtiges Instrument, um die Einheit des Volkes um die Ideale des Kommunismus und die Führung der Kommunistischen Partei herum zu festigen.

Dieses spezielle Foto sollte nicht nur die heroische Eroberung Berlins, sondern auch den Mut, die Opferbereitschaft und die Entschlossenheit der sowjetischen Soldaten darstellen. Es symbolisierte das Ende des Großen Vaterländischen Krieges, wie der Zweite Weltkrieg in der Sowjetunion bezeichnet wurde, und wurde als Beweis dafür verwendet, dass die Sowjetunion das Rückgrat im Kampf gegen den Faschismus gebildet hatte.
Indem das Bild als ein authentischer Moment der Geschichte präsentiert wurde, obwohl es tatsächlich gestellt war, verstärkte die sowjetische Führung bewusst den Mythos des glorreichen Siegs.
Die Retuschen, wie das Entfernen der Armbanduhren, um keine Assoziation mit Plünderungen aufkommen zu lassen, und das Hinzufügen von Rauchschwaden, um die Atmosphäre zu dramatisieren, verstärkten die gewünschte Darstellung, die die Propaganda erreichen wollte.
Mit der Entstehung des Kalten Krieges wurde das Foto ein weiteres Mal genutzt, um die Macht und Entschlossenheit der Sowjetunion zu unterstreichen und ihre ideologische Position gegenüber dem westlichen Block zu stärken.
Insgesamt wurde das Foto ein zentrales Element in der visuellen Kultur der Sowjetunion und diente dazu, das historische Narrativ der Sowjetmacht zu konstruieren und zu festigen.
Russen in Berlin 1945 – Berlin7News.

