Die Rote Armee Fraktion erklärt ihre Selbstauflösung
Die Selbstauflösung der RAF im Jahr 1998 markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte des Terrorismus in Deutschland.
Nach drei Jahrzehnten der Aktivität und des Terrors überraschte die Nachricht, dass die Rote Armee Fraktion (RAF) sich auflöste, die Weltöffentlichkeit.
Das achtseitige Schreiben, das bei der Nachrichtenagentur Reuters einging, trug die Unterschrift der dritten Generation der RAF und verkündete unmissverständlich:
„Wir beenden heute dieses Projekt.“
Die RAF wurde 1970 von Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin gegründet und war auch als „Baader-Meinhof-Bande“ bekannt.
Die Gruppe betrachtete sich selbst als „Stadtguerilla“ und verfolgte das Ziel, das bestehende politische System in der Bundesrepublik Deutschland zu stürzen und durch ein revolutionäres Regime zu ersetzen.
Dabei schreckte die RAF nicht vor dem Einsatz von Waffengewalt zurück, was zu zahlreichen Opfern führte, darunter der entführte Arbeitgeber-Präsident Hanns Martin Schleyer, dessen Leibwächter und Fahrer im September 1977 von der RAF ermordet wurden.
Schleyer selbst wurde erst im Oktober desselben Jahres tot aufgefunden.

In den 1970er Jahren fanden einige ehemalige RAF-Mitglieder Zuflucht in der DDR, nachdem die Stasi ihnen geholfen hatte, unterzutauchen.
Obwohl andere linksgerichtete Staaten ebenfalls als mögliche Asylland dienten, entschieden sich diese Aussteiger letztendlich für die DDR.
Die Stasi bot ihnen ein Tauschgeschäft an: Neue Identitäten im Austausch gegen Informationen über den Untergrund in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Selbstauflösung der RAF war ein historisches Ereignis, das das Ende einer Ära des militanten Linksterrorismus in Deutschland markierte.
Es wirft auch Fragen auf über die Motive hinter dieser Entscheidung und die langfristigen Auswirkungen auf die politische Landschaft des Landes.
Rote Armee Fraktion Selbstauflösung – Berlin7News.